Medizinstudium Wechsel vom Ausland nach Deutschland

Ein Medizinstudium im Ausland hat zahlreiche Gründe: Manche Studierende suchen bessere Studienbedingungen, andere möchten Wartezeiten in Deutschland umgehen, und wieder andere nutzen gezielt die Chance, im Ausland neue kulturelle Erfahrungen zu sammeln. Manchmal fühlen sich Studierende im Gastland so wohl, dass sie das gesamte Studium dort abschließen möchten. Viele jedoch streben früher oder später einen Wechsel nach Deutschland an – sei es aus persönlichen, finanziellen oder beruflichen Gründen.

Grundsätzlich ist ein Wechsel an eine deutsche Universität unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Dabei stellen sich in der Regel folgende Fragen: Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Wechsel? Und welche Voraussetzungen müssen Studierende erfüllen, um das bisherige Studium anerkennen zu lassen und in Deutschland fortzuführen? Nachfolgend erfahren Sie alles Wichtige zum Thema.

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Inhaltsverzeichnis

Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Wechsel?

Der frühste mögliche Zeitpunkt für einen Studienplatzwechsel von einer ausländischen Universität an einen deutsche ist normalerweise nach dem ersten Studienjahr. Nach dem ersten Jahr kann das Studium in der Regel im zweiten deutschen Fachsemester weitergeführt werden. Mit einer Studienplatzklage kann man auch den Einstiegt in ein höheres Fachsemester forcieren. Ist der Wunsch des Rückkehrens weniger dringlich, kann der Wechsel auch in höheren vorklinischen Fachsemestern angestrebt oder eingeklagt werden. Die Aussicht auf Erfolg ist dabei immer auch abhängig von der Studienplatzlage in Deutschland.

Oftmals entscheiden sich Studenten jedoch für die gesamte Vorklinik (Physikum) im Ausland zu bleiben und die Leistungsnachweise dort abzulegen. Dies geschieht üblicherweise nach zwei Jahren (4 Semestern). Ein bestandenes Physikum wird in der Regel von den deutschen Landesprüfungsämtern angerechnet, so dass ein Wechsel nach der bestandenen Vorklinik normalerweise gut machbar ist.

Wem es im Ausland gut gefällt und wer es sich finanziell leisten kann, der kann auch das gesamte Medizinstudium im Ausland absolvieren. Ratsam ist es in diesen Fällen, in ein EU-Land zu gehen. Universitäten in den osteuropäischen Ländern sind dabei sehr beliebt und haben den Vorteil, dass die Studienverläufe sehr an die deutschen Regelstudiengänge angepasst sind. Eine Approbation als Arzt in Deutschland ist in der Regel im Anschluss ohne weiteres möglich.

Voraussetzungen für die Anerkennung

Wer vom Ausland aus an eine deutsche Universität wechsel möchte, der kann zunächst eine Eigenbewerbung in das jeweilige Fachsemester abgeben. Dazu muss die Bewerbung direkt an die jeweilige Hochschule gerichtet werden. Die Hochschulen stellen dafür über ein Onlineportal die einzureichenden Unterlagen bereit. Dort können auch die Anmeldefristen eingesehen werden. Nach Einreichen der Bewerbung verlangen die Hochschulen normalerweise diverse Nachweise, die dann nachgereicht werden müssen. Dabei handelt es sich meist um den Anrechnungsbescheid des zuständigen Landesprüfungsamtes (Der Antrag für das Landesprüfungsamtes steht auf der jeweiligen Internetseite bereit.).

Bein einem Ortswechsel müssen die Studienleistungen für das Medizinstudium in Deutschland von den zuständigen Landesprüfungsämtern in dem Bundesland, in dem man geboren wurde, anerkannt werden. Für die Anerkennung von Studienleistungen sind die Anzahl der Fachsemester und die Studienleistungen relevant. Je nach angerechneten Studienzeiten und Leistungen ist ein Wechsel in das höhere Fachsemester in Deutschland möglich.

Ideal ist ein Wechsel vom Medizinstudium im Ausland nach Deutschland nach der Vorklink. Normalerweise rechnen die Landesprüfungsämter das komplette Physikum nach den ersten vier Auslandssemestern an. Als weitere Bedingung muss bis dahin auch bereits das Krankenpflegepraktikum absolviert worden sein.

Für die Anrechnung der Studienleistung benötigt man diverse „Scheine“. Bei einem Nachweis von 2 „großen“ Scheinen und 2 „kleinen“ Scheinen ist in der Regel die für einen Wechsel ausreichende Anrechnung eines Semesters der Medizin möglich. Alternativ gilt dies auch für den Nachweis von 3 „großen“ Scheinen.

Große Scheine

  • Praktikum der Physik für Mediziner
  • Praktikum der Chemie für Mediziner
  • Praktikum der Biologie für Mediziner
  • Praktikum der Physiologie
  • Praktikum der Biochemie/Molekularbiologie
  • Kursus der makroskopischen Anatomie
  • Kursus der mikroskopischen Anatomie
  • Kursus der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie

Kleine Scheine

  • Seminar Physiologie
  • Seminar Biochemie/Molekularbiologie
  • Seminar Anatomie
  • Seminar der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie
  • Praktikum zur Einführung in die Klinische Medizin
  • Praktikum der Berufsfelderkundung
  • Praktikum der Medizinischen Terminologie
  • Seminare als integrierte Veranstaltungen, in die geeignete klinische Fächer einbezogen werden (Umfang = 98 Stunden)
  • Seminare mit klinischem Bezug im Umfang von mindestens 56 Stunden

Quelle: Merkblatt Medizin NRW.de

Komplette Vorklinik im Ausland absolvieren

Viele Studierende wählen den Weg, die komplette Vorklinik – also vier Semester bis zum Physikum – im Ausland abzuschließen.

  • Vorteile:
    • Kleinere Gruppen und intensivere Betreuung an manchen ausländischen Universitäten
    • Möglicherweise geringere Zulassungshürden zu Studienbeginn
    • Erlernen einer weiteren Sprache und kulturelle Erfahrungen
  • Nächste Schritte:
    • Nach erfolgreichem Abschluss des Physikums lassen sich diese Leistungen meist problemlos beim Landesprüfungsamt anrechnen.
    • Voraussetzung ist oft auch das Krankenpflegepraktikum, das bereits absolviert sein muss, damit Sie den Einstieg in den klinischen Abschnitt in Deutschland beginnen können.

Komplette Vorklinik im Ausland absolvieren

Viele Studierende wählen den Weg, die komplette Vorklinik – also vier Semester bis zum Physikum – im Ausland abzuschließen.

  • Vorteile:
    • Kleinere Gruppen und intensivere Betreuung an manchen ausländischen Universitäten
    • Möglicherweise geringere Zulassungshürden zu Studienbeginn
    • Erlernen einer weiteren Sprache und kulturelle Erfahrungen
  • Nächste Schritte:
    • Nach erfolgreichem Abschluss des Physikums lassen sich diese Leistungen meist problemlos beim Landesprüfungsamt anrechnen.
    • Voraussetzung ist oft auch das Krankenpflegepraktikum, das bereits absolviert sein muss, damit Sie den Einstieg in den klinischen Abschnitt in Deutschland beginnen können.

Gesamtes Medizinstudium im Ausland

Wer sich im Ausland sehr wohl fühlt oder für wen es finanziell tragbar ist, kann das gesamte Medizinstudium im Ausland absolvieren. Insbesondere innerhalb der Europäischen Union sind die Studienabschlüsse meist wechselseitig anerkannt, sodass Sie die Approbation in Deutschland beantragen können, ohne erneut Prüfungen ablegen zu müssen.

  • Beliebte Zielländer: Ungarn, Polen, Bulgarien, Rumänien, Tschechien und Slowakei. Diese Länder haben oft Studienstrukturen, die sich stark an den deutschen Regelstudiengang anlehnen.
  • Anerkennung: Innerhalb der EU gibt es einheitliche Richtlinien zur Anerkennung medizinischer Abschlüsse. Dennoch sollten Sie frühzeitig klären, ob die Universität über die nötige Akkreditierung verfügt und welche Voraussetzungen für eine spätere Approbation in Deutschland gelten.

Studienplatz einklagen

Wenn die Kapazitäten an deutschen Universitäten in den gewünschten Fachsemestern erschöpft sind, besteht die Möglichkeit, über eine Studienplatzklage (Kapazitätsklage) vorzugehen.

Die Erfolgsaussichten variieren stark und sind u. a. abhängig von der Klagefreudigkeit anderer Bewerber und den jeweiligen Kapazitäten der Hochschulen.

  • Rechtliche Beratung: Wer diesen Weg einschlagen möchte, sollte sich zwingend anwaltlich beraten lassen. Es gibt Anwaltskanzleien, die sich auf Studienplatzklagen – insbesondere in der Medizin – spezialisiert haben.
  • Kosten: Eine Studienplatzklage kann mit nicht unerheblichen Kosten verbunden sein, da mehrere Verfahren (gegen verschiedene Universitäten) parallel geführt werden können.

Aktuelle Hinweise und neue Regelungen

  • Geplante neue Approbationsordnung: Ab 2025 soll eine aktualisierte Approbationsordnung für Ärztinnen und Ärzte in Kraft treten, die einige Änderungen in der Struktur des Medizinstudiums und der Prüfungen vorsieht. Genaue Details und Umsetzungspläne stehen zum Teil noch aus. Informieren Sie sich rechtzeitig beim Bundesministerium für Gesundheit oder bei Ihrem Landesprüfungsamt, welche Auswirkungen dies auf die Anerkennung ausländischer Studienleistungen haben könnte.
  • Non-EU-Länder: Wenn Sie Ihr Medizinstudium in einem Nicht-EU-Land beginnen, gelten oft weitergehende Bestimmungen, beispielsweise zusätzliche Gleichwertigkeits- oder Kenntnisprüfungen, bevor eine Approbation in Deutschland erteilt wird. Prüfen Sie hierzu genau die Vorgaben der zuständigen Behörden und planen Sie zeitliche Puffer für Anerkennungsverfahren ein.
  • Finanzielle Aspekte: Einige osteuropäische Universitäten bieten zwar geringere Studiengebühren als west- oder nordeuropäische Länder, dennoch können Lebenshaltungskosten und notwendige Reisen für Praktika und Famulaturen insgesamt höher ausfallen. Fördermöglichkeiten durch BAföG (Auslands-BAföG) oder Stipendien sollten daher frühzeitig geprüft werden.

Medizin-Universitäten im Ausland

Weitere Universitäten, die Studienplätze im Ausland für deutschsprachige Studierende anbieten.

Medizinstudium im Ausland